Jugendstudie 2024: Treffen in Brüssel

Die Jugendstudie „Junges Europa 2024“ bietet wertvolle Einblicke in die Perspektiven und Anliegen junger Europäerinnen und Europäer. Im November wurden diese Ergebnisse wurden im Europäischen Parlament vorgestellt, wo die Studie mit Abgeordneten und anderen Gästen diskutiert wurde.

Die Veranstaltung, moderiert von Dr. Ralf Pastleitner, Direktor für Public Policy bei der TUI Group, bot Expertinnen und Experten eine Plattform zur Analyse der zentralen Studienergebnisse. Prof. Thorsten Faas von der Freien Universität Berlin, einer der führenden Wissenschaftler der Studie, betonte, dass junge Menschen keine homogene Gruppe bilden. Zwar teilen sie gemeinsame Ziele, doch ihre Sorgen und Anliegen sind vielfältig und unterschiedlich.

Jan-Christoph Oetjen, MdEP und Gastgeber der Veranstaltung, hob hervor, dass politische Führungskräfte ihre Kommunikation anpassen müssen, um das Vertrauen der jungen Generation zurückzugewinnen. Junge Menschen fordern Klarheit, Ehrlichkeit und konkrete Ergebnisse von ihren politischen Vertretern.

Ein besonders bemerkenswertes Ergebnis der Studie ist die weit verbreitete Identifikation mit hybriden Identitäten: Zwischen 50 und 70 Prozent der Befragten aus den sechs teilnehmenden Ländern sehen sich sowohl als europäische als auch als nationale Bürger. Dies zeigt, dass die europäische Identität bei jungen Menschen stabil bleibt und sie ihre nationale und europäische Zugehörigkeit gleichermaßen annehmen.

Die Studie zeigt auch, dass die Mehrheit der jungen Europäer demokratische Prinzipien unterstützt, insbesondere in Bezug auf den Schutz von Freiheiten, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit. Gleichzeitig gibt es jedoch deutliche Kritik an der Umsetzung der Demokratie. Junge Menschen sind frustriert über die Ineffizienzen und langsamen Entscheidungsprozesse und fordern eine reaktionsfähigere und verantwortungsvollere Regierungsführung.

Die Diskussion betonte die Bedeutung, ein inklusives und dynamisches Europa zu schaffen, das die Anliegen seiner jungen Bürgerinnen und Bürger aktiv anhört. Dr. Ralf Pastleitner fasste zusammen: „Unsere Aufgabe ist es, den Dialog zu fördern, sicherzustellen, dass junge Menschen sich gehört fühlen, und auf ihre Anliegen zu reagieren. Nur so können wir ein inklusiveres und nachhaltigeres Europa aufbauen, das ihren Erwartungen entspricht.“