Preisverleihung 2017

Zum dritten Mal wurden mit den KulturKometen 2017 herausragende Kulturprojekte an Schulen durch die Stiftung Kulturregion Hannover und die TUI Stiftung ausgezeichnet.

Vier Preisträger, eine Bühne und viele strahlende Gesichter. Das war die Preisverleihung der KulturKometen 2017 am Montag, 22. Mai im Ballhof 1 in Hannover. Der Preis wird seit 2013 alle zwei Jahre von der Stiftung Kulturregion Hannover und der TUI Stiftung ausgelobt.

Die Jury hatte die Qual der Wahl, denn es hatten sich insgesamt 35 Schulen um die 10.000 Euro Preisgeld beworben. In diesem Jahr gab es nicht nur drei Preisträger, sondern zum ersten Mal auch einen Sonderpreis. Damit stieg das Preisgeld auf 10.500 Euro.

Vielfach haben nicht nur alle Schülerinnen und Schüler einer Schule jahrgangsübergreifend mitgewirkt, es wurden zusätzlich Eltern, Kulturschaffende und sogar die Bevölkerung vor Ort mit einbezogen, wie bei der Vorstellung der einzelnen Projekte bei der Preisverleihung eindrucksvoll gezeigt wurde.

Vor 200 Gästen konnten die Schulen jetzt ihre Preise entgegennehmen. Gewonnen haben:

„Mehr Licht!“

Schulübergreifendes Projekt der IGS Linden

1. Preis

Preisgeld 5.000 Euro

„Ein herausragendes und nachhaltiges Projekt, das in seiner Dimension einzigartig ist und große Energien an der IGS Linden freigesetzt hat“, lobt die Jury. Besonders beeindruckt zeigte sich die „KulturKometen“-Jury von der Vielfalt und Kreativität der über 70 Einzelprojekte, an denen sämtliche Schülerinnen und Schüler und alle Fachbereiche der Schule beteiligt waren.

Die Laudatio für das Projekt hielt Jurymitglied Uwe Kalwar, Leiter des Teams Kultur der Region Hannover.

Ausgehend von den teils schwierigen Lichtverhältnissen in den Architekturen der fünf Gebäude der IGS Linden wünschten sich viele Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler schon lange: Mehr Licht!

Aus der Idee wurde ein groß angelegtes, nachhaltiges Kulturprojekt, an dem die ganze Schule mit allen Fachbereichen partizipierte. Mehr als 70 Einzelprojekte fanden statt, darunter Ausstellungen, AGs, ein Musical, Klassenausflüge und Filmprojekte. Die künstlerische Leitung hatten die Künstlerinnen Christiane Oppermann und Anna Grunemann inne.

Ob als Welle und Teilchen, als lebensbestimmendes Phänomen, als Energielieferant und -verbraucher, als Informationsspeicher, Wort, Metapher oder Symbol – Licht hat viele Aspekte, die fachspezifisch, interdisziplinär und multiperspektivisch erforscht wurden. So wurden an der IGS Linden u. a. künstlerisch-ästhetische, physikalische, philosophische, religiös-spirituelle, ökologische, ökonomische, umweltpolitische und soziale Zugänge erforscht. Die Vielfalt an Ansatzpunkten bot den Schülern dabei sowohl niederschwellige Möglichkeiten als auch spannende Herausforderungen und komplexe Fragestellungen. „Mehr Licht!“ verfolgt das Ziel, allen an der Schule Beteiligten kulturelle Vielfalt erfahrbar zu machen. Dafür nutzte die IGS Linden Kooperationsbeziehungen mit Künstlern, Theatermachern, Forschern und Literaten, vor allem aber auch das Potenzial der Schüler-und Elternschaft.

Möglich wurde das umfassende Projekt „Mehr Licht!“ u. a. durch das niedersachsenweite Programm „SCHULE:KULTUR!“ der Stiftung Mercator in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Kooperationspartner waren das Niedersächsische Staatstheater Hannover und eine Vielzahl weiterer Institutionen und Personen.

„Der Schatz von Barsinghausen“

Landschaftstheaterstück der Goetheschule KGS Barsinghausen

2. Preis

Preisgeld 2.500 Euro

„Ein aufwändiges und gelungenes Kulturprojekt, das nicht nur die Schule mit allen Fachbereichen, sondern ganz Barsinghausen in Bewegung versetzt hat“, findet die „KulturKometen“-Jury. Sie lobt insbesondere die vielfältigen Aktionen, mit denen Barsinghäuser Bürger in das Projekt einbezogen wurden und die fruchtbare Kooperation der Kulturschule mit dem Niedersächsischen Staatstheater Hannover.

Die Laudatio zu diesem Projekt hielt Jurymitglied Barbara Kantel, Leitung Junges Schauspiel Hannover.

Während der 40-Jahr-Feier der Goetheschule KGS Barsinghausen im Juli 2015 fiel der Startschuss für ein ganz besonderes Theaterprojekt, das die Goetheschule KGS Barsinghausen das ganze Schuljahr über in Atem hielt: „Der Schatz von Barsinghausen“. An der Umsetzung waren etwa 190 Schülerinnen und Schüler, eine sechsköpfige Planungsgruppe, zehn Lehrkräfte, zwei Honorarkräfte und das Niedersächsische Staatstheater Hannover als Kooperationspartner beteiligt.

Worum geht es in dem Stück: Die Bewohner Barsinghausens sind unzufrieden. Ihre negative Ausstrahlung beeinflusst schon den ganzen Kosmos. Eine Delegation von Außerirdischen beschließt einzugreifen und landet mit dem Raumschiff in Barsinghausen. Ein Gerücht wird in die Welt gesetzt. Plötzlich befinden sich alle Barsinghäuser auf einer wilden Schatzsuche und der Frust ist verflogen.

Die Großinszenierung wurde im April 2016 als mehrstündiges Open-Air-Spektakel auf dem Zechengelände in Barsinghausen umgesetzt und dreimal mit viel Publikum und guter Resonanz aufgeführt. Unter der Leitung des Regisseurs Arnd Heuwinkel und gemeinsam mit ihren Lehrern erarbeiteten die Schüler Szenen und Texte. Auf vielfältige Weise wurden Bürger und Initiativen aus Barsinghausen eingebunden.

„Scripted Ecstasy“ und „Colored Entrance – Delirious Passage“

Theaterproduktionen des Hölty-Gymnasiums Wunstorf

2. Preis

Preisgeld 2.500 Euro

„Mit diesen beiden herausragenden Produktionen“, so die KulturKometen-Jury, „beweist die Theater AG ‚Funk’N‘Theater‘ des Hölty-Gymnasiums eine nachhaltige, inspirierende Theaterarbeit auf sehr hohem Niveau.“ Sie lobt vor allem den großen Anteil der Schülerinnen und Schüler an der Stückentwicklung und die professionelle Umsetzung mit einer großen Schülergruppe auf der Bühne.

Die Laudatio zu diesem Projekt hielt Jurymitglied Harald Härke, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Hannover.

Die Produktion „Scripted Ecstasy oder die Kunst, Teil des Systems zu sein“ handelt über die Pubertät. 24 Jugendliche begeben sich auf die Suche nach sich selbst. Dabei durchwandern sie typische Situationen, entdecken ihre Möglichkeiten, überschreiten Grenzen und fassen den Mut, trotz Gruppenzwang sie selbst zu sein. Sie fragen sich: „Wer bin ich und was will ich sein?“ Performatives, biografisches und kollektives Arbeiten standen im Vordergrund dieses komplexen Theaterprojekts. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten alle Texte selbst und performten sie anschließend auf der Bühne. Beim Festival „Jugend spielt für Jugend“ des Schauspielhauses Hannover 2016 gewann die Produktion den ersten Preis.

„Colored Entrance – Delirious Passage“:

In der aktuellen Produktion der Theater-AG, die im Mai 2017 aufgeführt wurde, geht es um die Begegnung mit den anderen und dem anderen. Kann ich Menschen wirklich begegnen, wenn ich bin, so wie ich bin? 23 Schüler befassen sich auf der Bühne mit den Schwierigkeiten des Zusammenlebens und den Möglichkeiten gesellschaftlicher Diversität. Sie stellen Fragen wie: Wo kommt unser Wohlstand her? Erfahren wir uns als Privilegierte? Und wie nehmen wir andere wahr – als Freund, Gast, Fremden, Feind?

Die Produktion ist ebenfalls zum Festival „Jugend spielt für Jugend“ eingeladen und wird am 31. Mai um 19.30 Uhr am Ballhof 1 aufgeführt.

„RodaKino“

Schülerfilmfestival der IGS Roderbruch

Sonderpreis 500 Euro + Experten-Workshop

„Das seit 2015 jährlich initiierte Filmfestival ist eine außerordentliche Leistung der Schülervertretung und der Schülerschaft“, lobt die „KulturKometen“-Jury und vergibt erstmalig einen „KulturKometen“-Sonderpreis.

Die Laudatio zu diesem Projekt hielt Jurymitglied Franziska Stünkel, Filmemacherin und Fotokünstlerin.

Das Schülerfilmfestival „RodaKino“ bietet eine Plattform für Schülerfilme, die in jedem Schuljahr zum Beispiel in den Fächern Deutsch, Kunst und Musik entstehen. Es ist durch die Initiative der Schülervertretung der IGS Roderbruch entstanden, die der Meinung war, dass Schülerfilme nicht genug Beachtung finden. „RodaKino“ bietet den kleinen filmischen Meisterwerken eine große Leinwand, ein Publikum und sogar die Chance auf einen Preis. Mitmachen können die Schüler aller Schulen der Stadt und Region Hannover von der 1. bis zur 13. Klasse.

Das Festival wurde im Jahr 2015 von der Schülervertretung der IGS Roderbruch gegründet. Es findet am 9. November 2017 bereits zum dritten Mal an der Schule statt.

Bewertet werden die Filme von einer unabhängigen vierköpfigen Jury. Diese setzt sich zusammen aus einer Lehrkraft, einem Schülervertreter der IGS Roderbruch und zwei Fachleuten aus dem Filmbereich. Am Ende des Festivals werden vier Siegerfilmteams mit Preisen in den Kategorien Beste Idee, Beste Darsteller, Bester Stil sowie Bester Film ausgezeichnet. Die Preisgelder werben die Schülervertreter von Sponsoren ein.

Weitere Infos und Anmeldung für Schüler zum RodaKino 2017 unter:

www.yellowpost.de/rodakino, Einsendeschluss: 25. Oktober 2017