Achtung Fahrrad: Amsterdam, Nimwegen, Den Haag

Nach unserem Stopp in Brüssel nahmen wir den Bus zu unserem nächsten Ziel: Amsterdam. Das gab uns die Möglichkeit die wunderschöne belgische und niederländische Landschaft zu bewundern und neue Energie zu tanken. Nach unserer Ankunft entschieden wir uns, jeder eine andere Stadt zu erkunden.

Onur entschied sich für Nimwegen, eine kleine Stadt im Osten der Niederlande, nahe der deutschen Grenze – während Bosse in Amsterdam blieb. Die beiden Städte hätten unterschiedlicher nicht sein können und genau das gefiel uns an ihnen. Amsterdam ist eine alte und doch wunderschöne Stadt, kultureller Mittelpunkt des Landes, voller Touristen und Einheimischer zugleich. Fahrradfahrer bevölkerten die Kopfsteinpflasterstraßen, Cafés und Käseshops säumten die Grachten, das niederländische Wort für Kanäle. Stundenlang konnten wir uns in den kleinen Gassen Amsterdams verlieren. Einen Kontrast zur belebten Metropole Amsterdam bot Nimwegen: eine kleine, aber moderne Studentenstadt am Rande der Niederlande mit ruhigen und friedlichen Atmosphäre. In der Stadtmitte sind Autos verboten, so dass die Stadt entschleunigt wirkt. Gleichzeitig ist die Stadt bemüht sehr umweltfreundlich zu sein, was ihr im Jahr 2018 den Titel der grünsten Stadt Europas bescherte.

Jeder, der in die Niederlande reist, erkennt sehr schnell, wie sehr die Niederländer*innen das Fahrradfahren lieben. Das Fahrrad ist das populärste Fortbewegungsmittel. Aber Vorsicht: Auch ein Fahrrad tut weh wenn es einen umfährt.

Mit unseren unterschiedlichen Eindrücken im Gepäck, erkundeten wir gemeinsam Den Haag, die politische Hauptstadt und drittgrößte Stadt der Niederlande. Von Amsterdam ist man mit dem Inter-City Zug in weniger als einer Stunde dort. Das öffentliche Verkehrssystem der Niederlande ist generell sehr gut. In Den Haag gibt es weniger Touristen, dafür umso mehr große Bürogebäude. Besonders eindrucksvoll ist der im gotischen Stil gehaltene Binnenhof, welcher lange Zeit das Parlament des Landes beheimatete und noch heute besichtigt werden kann. Abseits der kulturellen Angebote des Landes hatten wir die Chance mit jungen Menschen über ihre Einstellungen zur niederländischen Politik, der EU und Repräsentation zu sprechen. Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass junge Niederländer*innen positiv gegenüber der europäischen Politik eingestellt sind. Wir lernten Frank kennen, einen ehemaligen Soldaten, der jetzt bei der TUI arbeitet. Er erzählte uns, dass die Niederlande stark von der Sicherheit profitieren, welche sie als EU-Mitglied erhalten. Die jungen Niederländer*innen, die wir trafen, waren nicht sehr besorgt über ihre Zukunft und auch nicht sehr stark politisch engagiert, aber die Teilnahme an Wahlen ist ihnen wichtig. Dies gilt sowohl für nationale als auch für EU-Wahlen. Unsere jungen Gesprächspartner erzählten auch, dass sie ihre Stimme einem Elternteil übertragen, der dann an ihrer Stelle wählen kann. Außerdem haben wir gelernt, dass es stärkere Bemühungen braucht, um mehr junge Menschen für Politik zu interessieren.  Viele unserer Gesprächspartner vermissten auch Anstrengungen bei der Integration von ethnischen Minderheiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir sehr eindrucksvolle Tage in den Niederlanden verbringen durften, in denen wir verschiedene Ecken des Landes besuchten. Unser Highlight waren natürlich  die Diskussionen mit Niederländer*innen in unserem Alter. Jetzt freuen wir uns auf unseren nächsten Halt: Schweden, Stockholm.

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