Kickstart in Brüssel für Europa-Tour: Wahlsysteme, Kultur und Tantuni

Am 7. August starteten wir unsere Reise in Brüssel, dem multikulturellen Zentrum Europas. Die Stadt, auch bekannt als „europäische Hauptstadt“, bietet einige kulturelle Highlights. Von den europäischen Institutionen über den Grote Markt bis hin zum Haus der europäischen Geschichte ist Brüssel kulturell so vielfältig wie auch die Bevölkerung. Wir genossen es durch verschiedene Stadtteile zu spazieren und den Mix aus Kulturen live zu erleben. Jedes Viertel hatte seinen eigenen, einzigartigen Geschmack und repräsentiert so die Vielfalt der Menschen, die dort leben. So lag unser Hostel beispielsweise in der Nähe von Dailly, einem überwiegend türkischen Stadtteil. Wir probierten die traditionelle Lammfleisch-Pfanne „Tantuni“ mit einem kalten Ayran-Joghurtdrink, der von der Familie, die das Restaurant besaß, selbst hergestellt wurde. Wir haben es sehr genossen diese Vielfalt zu erleben, allerdings hinterließ es auch einen bitteren Beigeschmack. So bringt die Verankerung der Kulturen in verschiedene Teile der Stadt auch Probleme mit sich – zum Beispiel die Repräsentation und Inklusivität von Minderheiten. Ein Thema, das wir mit Mathilde, einer dort lebenden französischen Medizinstudentin, besprochen haben. Aspekte unseres Gesprächs waren ethnische Minderheiten und die Notwendigkeit integrativerer Nachbarschaften.

Wir genossen es, unsere Freundin Floraine zu treffen, die uns den Grote Markt zeigte, uns das französische Wort für Hummer beibrachte: „homard“, und mit der wir über die nicht deutliche Spürbarkeit der EU im täglichen Leben diskutieren konnten. Über einem belgischen Fritz äußerte Floraine ihre Besorgnis über die EU. Obwohl sie in Brüssel aufgewachsen ist, hat sie viele Teile Europas bereist und uns gesagt, dass die Präsenz der EU vor Ort für viele junge und ältere Menschen nicht wirklich greifbar ist. Sie sprach mit uns darüber, wie das Hervorheben unserer gemeinsamen Kultur in Europa uns mehr zusammenbringen könnte, um uns „europäischer“ zu fühlen.

Es war interessant, etwas über das belgische Wahlsystem zu erfahren. So ist es beispielsweise obligatorisch wählen zu gehen. Wir fanden dies einen interessanten Ansatz, um die Menschen zum Wählen zu ermutigen. Andererseits bedeutet es, dass den Belgiern die Freiheit genommen wird selbst zu entscheiden, nicht abzustimmen.

Wir haben unsere Zeit vor Ort außerdem mit Diskussionen über Nordirland, die soziale Demokratie und den Brexit ausgefüllt. Unsere Gesprächspartner waren Mitglieder des TUI-Büros in Brüssel sowie ein breites Spektrum an jungen Europäern, die wir kennenlernten.

Insgesamt war unser Besuch in Brüssel der perfekte Start für unsere Reise. Wir sind gespannt auf unser nächstes Ziel: Amsterdam.

Mehr Infos zur Reise gibt es bei Instagram @tuistiftung