London zum Abschluss

Die letzte Station unserer Reise war London, die Hauptstadt des Landes, welches die Europäische Union verlassen wird. Tatsächlich war die Reise von Symbolkraft geprägt, in der europäischen Hauptstadt Brüssel zu beginnen und in der baldigen Nicht-EU-Stadt London zu enden. Onur ist in London aufgewachsen und wir hatten keine Probleme, uns in der Stadt zurechtzufinden. Eine andere Erfahrung als unsere vorherigen Stationen, bei denen wir uns erst einmal orientieren mussten.

Fünf Wochen Reise steckten uns in den Knochen und das merkten wir als wir ankamen. Doch man kann nicht anders als von der Energie Londons mitgerissen zu werden. Die Vielfalt der verschiedenen Gerichte, die Vielfalt der Akzente und die vielfältigen Hintergründe der Menschen waren ein toller Abschluss unserer Tour. Da die Themen Migration und Repräsentation von Minderheiten ein ständiger Begleiter auf unserer Reise waren, war es großartig, diesen multikulturellen Schmelztiegel als Finisher zu erleben. London war also eine großartige Verkörperung dafür, wie Einwanderung funktioniert.

Wir erkundeten schöne Parks in London, genossen ein paar Fish and Chips und machten uns keine allzu großen Sorgen um die Politik. Aber an jedem Kiosk, den wir passierten, wurden wir mit dem Top-Thema Großbritanniens konfrontiert: Brexit. Es hängt über Großbritannien wie ein Damoklesschwert. Die Nachrichten wurden und werden von ihm dominiert und die Unsicherheit ist spürbar in den Gesprächen mit Londonern. Kurz bevor in London ankamen hatte der britische Premierminister Boris Johnson das Parlament in eine Zwangspause geschickt, um seine Pläne für einen harten Brexit umzusetzen.

Wir trafen uns mit einigen alten britischen Freunden in London, um die Ereignisse zu besprechen. Alle unsere Gesprächspartner waren genervt, enttäuscht und verärgert über das, was vor sich ging. Der Weg nach vorne ist unklar, aber es gibt mehrere Möglichkeiten: eine neue Parlamentswahl, eine Schnellwahl, ein zweites Referendum, ein hartes oder weiches Brexit. Eines ist jedoch ganz klar: Die britische Jugend wird am meisten unter den Konsequenzen leiden.

 

Neben der Politik haben wir unsere letzten Tage genossen und die Highlights unserer Reise Revue passieren lassen. Wir schlossen die unzähligen Erfahrungen mit einem klassischen Konzert in der berühmten Royal Albert Hall und einer original italienischen Pizza ab. Nach fünf Wochen Reise durch Europa sind wir sehr dankbar für all die Erfahrungen und eine neue Perspektive auf die EU.